„Perfektes“ BBC-Historiendrama mit Hollywood-Ikone als „Meisterwerk“

Die Lebenden und die Toten.
(Bild: BBC)Manche Serien verschwinden zu schnell, und ein BBC-Drama aus dem Jahr 2016 ist eine davon. Die sechsteilige übernatürliche Serie, die vor fast zehn Jahren erstmals auf BBC One ausgestrahlt wurde, erntete schnell Lob für ihre unheimliche Atmosphäre, die starken Darbietungen und die kinoreifen Bilder.
Doch trotz des großen Lobes der Kritiker wurde „The Living and the Dead“ nach nur einer Staffel abgesetzt. Die Geschichte spielt im ländlichen Somerset des späten 19. Jahrhunderts und handelt vom Psychologen Nathan Appleby (Colin Morgan) und seiner Frau Charlotte (Charlotte Spencer), als sie auf Nathans Familienanwesen ziehen.
Was als hoffnungsvolle Rückkehr aufs Land beginnt, entwickelt sich bald zum Albtraum. Die Applebys sind von geisterhaften Erscheinungen, seltsamen Ereignissen und Kräften umgeben, die die Wissenschaft nicht erklären kann. Während Nathans Besessenheit, die Wahrheit aufzudecken, zunimmt, verschwimmt die Grenze zwischen Lebenden und Toten.
„The Living and the Dead“ wurde von Ashley Pharoah geschaffen, die vor allem als Mitschöpferin von „Life on Mars“ und „Ashes to Ashes“ bekannt ist. Pharoah wollte eine klassische viktorianische Geistergeschichte erschaffen und vermischte Gothic-Horror mit Psychodrama.
Die Dreharbeiten fanden im Westen des Landes statt, wobei Horton Court in Gloucestershire eine perfekte Kulisse bot. Die mittelalterlichen Mauern und die weite Landschaft verliehen der Geschichte eine Authentizität, die mit CGI nicht zu erreichen war. Ein Zuschauer lobte den Film als „eine Augenweide mit Ausblicken auf die englische Landschaft im Wechsel der Jahreszeiten“.
(Bild: BBC)Im Mittelpunkt steht Colin Morgan als Nathan Appleby. Bekannt aus „Merlin“ und „Menschen“, lieferte Morgan in dieser Rolle seine für viele Fans beste Leistung ab. Sein Nathan beginnt als rationaler Wissenschaftler, der entschlossen ist, die Spukgeschichten zu erklären, doch Folge für Folge versinkt er in Besessenheit. Ein Fan auf IMDB sagte, Morgan habe „eine herzzerreißend gute Leistung“ abgeliefert, während ein anderer bemerkte, wie geschickt seine Garderobe seinen „veränderlichen Geisteszustand“ widerspiegele.
(Bild: Daily Post)Charlotte Spencer glänzt als Charlotte Appleby und bietet sowohl Zärtlichkeit als auch Stärke, während sie versucht, ihren Mann und die Farm zusammenzuhalten. Die Chemie zwischen Morgan und Spencer wurde häufig hervorgehoben, eine Kritik nannte den Film „wunderbar“.
Auch Nicholas Woodeson, Elizabeth Berrington und Robert Emms stechen in der Nebenbesetzung hervor und sorgen für Spannung und Unbehagen im Dorf Somerset.
Keine Gothic-Geschichte ist ohne eindringliche Musik komplett, und „The Living and the Dead“ nutzt den Soundtrack voll aus. Das in Bristol ansässige Duo „The Insects“ schuf den Original-Soundtrack, während Elizabeth Fraser von den berühmten Cocteau Twins eine gruselige Version von „She Moved Through the Fair“ beisteuerte. Traditionelle Hymnen und die immer wiederkehrende Folk-Ballade „The Reaper's Ghost“ trugen ebenfalls dazu bei, die Geschichte zu einem zusammenhängenden Ganzen zu machen.
Fans bemerkten, dass ihnen die Musik noch lange nach dem Anschauen im Gedächtnis blieb. In einer Kritik wurde der Soundtrack als „brillant“ bezeichnet und gelobt, wie er während der gesamten Serie Spannung aufbaute.
(Bild: BBC)Obwohl die BBC nie eine zweite Staffel in Auftrag gab, erhielt „The Living and the Dead“ viel Kritikerlob. Auf Rotten Tomatoes liegt die Serie bei 83 %, und die Kritiker beschreiben sie als „eine Rückkehr zu den klassischen Gothic-Geschichten von einst“.
Besonders die visuellen Effekte wurden gelobt und Matt Grays Kameraführung brachte ihm 2016 eine Nominierung der British Society of Cinematographers ein. Im darauf folgenden Jahr nominierte die Royal Television Society die Serie bei den RTS West Television Awards sowohl für den Schnitt als auch für die Kameraführung.
(Bild: BBC)Daily Express